In vielen Biebergemünder Ortsteilen leiden die Anwohner:innen unter Verkehrslärm. Neben dem Flugzeuglärm in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens ist es vor allem der Straßenverkehrslärm, der Menschen um ihre Ruhe bringt. Die Ortsteile Bieber, Wirtheim und Neu-Wirtheim sind besonders betroffen.
Mit Blick auf Möglichkeiten zur Reduzierung der Lärmemissionen durch den Straßenverkehr fand im September eine Veranstaltung im Bürgertreff Wirtheim statt. Dabei stand die Verkehrssituation in Wirtheim auf der Bundesstraße B276 (Frankfurter Straße) im Vordergrund.
Eine andere Lärmquelle erheblichen Ausmaßes bildet die parallel verlaufende Bundesautobahn A66. Vor allem die Bürger:innen in Neu-Wirtheim sind dadurch stark belastet. Denn beim Bau der Autobahn A66 wurden bauliche Lärmschutzmaßnahmen nur in Richtung des Ortsteils Wirtheim umgesetzt, während der Ortsteil Neu-Wirtheim nicht berücksichtigt wurde. Und das obwohl Neu-Wirtheim aufgrund der Hanglage stärkeren Schallemmissionen ausgesetzt ist.
Natürlich kann es erst eine wirkliche Verbesserung geben, wenn der Lärm durch bauliche Maßnahmen an Bahn und Autobahn abgeschirmt wird.
Jutta Sextro, Gemeindevorstand Biebergemünd
„Heutzutage dürfte der Autobahnbau gar nicht mehr ohne bauliche Lärmschutzmaßnahmen in Richtung Neu-Wirtheim umgesetzt werden,“ kritisiert Pascal Kunkel, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Biebergemünd.
Jutta Sextro, die für den Ortsverband der Grünen im Gemeindevorstand von Biebergemünd sitzt, kennt das Problem: „Ich habe selbst einige Jahre lang in Neu-Wirtheim gewohnt und kann mich noch gut an den Verkehrslärm erinnern. Besonders störend war es nachts, wenn man Ruhe sucht und nicht durch Umgebungsgeräusche abgelenkt wird. Schlafen bei geöffnetem Fenster war kaum möglich.“
Deswegen fordert der Biebergemünder Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Bundesautobahn A66 im Bereich zwischen Wirtheim und Neu-Wirtheim auf Tempo 100 km/h zwischen 22 und 6 Uhr. Zu diesem Zweck hat die Grüne Fraktion einen entsprechenden Prüfauftrag gestellt, der in der Gemeindevertretung am 19. Dezember 2023 fraktionsübergreifende Zustimmung fand.
„Die Situation der Bürger:innen in Neu-Wirtheim muss dringend verbessert werden. Mit unserem Prüfungsauftrag haben wir nun den Stein ins Rollen gebracht,“ hofft Pascal Kunkel. Durch die Reduzierung der Geschwindigkeit würde der Geräuschpegel verringert, was zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität für Anwohner führen soll. Für die Nachbarkommunen Gelnhausen und Linsengericht haben sich solche Geschwindigkeitsbegrenzung bereits bewährt.
„Natürlich kann es erst eine wirkliche Verbesserung geben, wenn der Lärm durch bauliche Maßnahmen an Bahn und Autobahn abgeschirmt wird,“ merkt Jutta Sextro an und verspricht, dass die Grünen in Biebergemünd an der Sache dranbleiben werden. „Bis dahin wird ein nächtliches Tempolimit zumindest eine deutliche Lärmminderung für die Menschen in Neu-Wirtheim bringen.“
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