Günther Koch, Landtagskandidat für den Wahlkreis 42 – Main Kinzig III, hat am Mittwoch die Windenergie-Vorrangfläche 2-304 zwischen Bad Orb, Lettgenbrunn und Bieber besichtigt. Mit dabei waren die Ortsverbände von Bündnis/90 Die Grünen aus den betroffenen Kommunen Bad Orb und Biebergemünd sowie Fachleute von der Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal e.G.
„In die Entscheidung für Windvorranggebiete in Hessen werden die kritischen Faktoren mit Blick auf Naturschutzgebiete, Umweltbelange und Siedlungsabstände in der Planung frühzeitig berücksichtigt,“ weiß Günther Koch. So werden für das Genehmigungsverfahren unter anderem ein Fledermausgutachten, ein Vogelgutachten sowie ein Gutachten über geschützte am Boden lebende Tiere und Pflanzen von neutralen Stellen angefertigt.
Wer aufmerksam durch den Wald geht oder mit einem Förster spricht, erkennt bereits jetzt, wie stark unsere Wälder durch Trockenstress geschädigt sind. Das gilt auch für den zwischen Bieber und Bad Orb vorherrschenden Fichtenbestand. Gerade für den Schutz des Waldes ist es wesentlich, den CO2-Ausstoß drastisch reduzieren. Auch für viele Tiere ist der Klimawandel die größte Bedrohung. Der Umstieg auf Erneuerbare Energien sind daher eine wichtige Artenschutzmaßnahme.
Beate Boege-Sonnek vom Bad Orber Ortsverband der Grünen befürwortet den Ansatz: „Die Anlagen verursachen keine schädlichen Emissionen etwa wie Kraftwerke, die auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe angewiesen sind und dabei Stickoxide und andere toxische Stoffe ausstoßen. Ein Ausbau ist zu befürworten, denn der Energiehunger unserer Gesellschaft ist nach wie vor enorm.“
Besonders wichtig findet Günther Koch neben der Klimabilanz auch eine Bürgerbeteiligung an den Anlagen: „Wenn die an eine ausgewiesene Fläche angrenzenden Kommunen Bad Orb und Biebergemünd die Chance einer WKA nutzen, können bereits zwei Windräder die drei Gemeinden Bad Orb, Biebergemünd und Lettgenbrunn CO2-neutral stellen.“ Windenergieanlagen der neusten Generation für das Binnenland weisen eine Nennleistung von 7,2 Megawatt auf, bei einer Turmhöhe von 199 m und einem einen Rotordurchmesser von 172 m. Solche modernen Anlagen sind etwas höher als die an den „Vier Fichten“ oberhalb von Neuwirtheim, der Energieertrag entspricht aber mehr als dem Doppelten. Da bei höheren Windrädern auch der Windschatten wächst, sind für die Vorrangfläche zwischen Bad Orb und Bieber nicht mehr als etwa ein Dutzend zu erwarten.
Die Stromgestehungskosten liegen derzeit bei 8 Cent je kWh Strom. „Die geringen Stromkosten sollten im Rahmen einer Bürgerbeteiligung an die Anrainer weitergebenen werden“, findet Jan Göring, Sprecher des Ortsverbandes Biebergemünd. „Im Harz und oder Mecklenburg-Vorpommern gibt es gute Vorbilder, die uns zeigen, wie wir es auch hier im Spessart machen können.“
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